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Die Phasen

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 1) Oktober 2014: Vorstellung des Projekts

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Zunächst wurde die Projektidee, ein Mahnmal zur Erinnerung an die beiden jüdischen Gemeinden und deren Auslöschung in Judenburg, Schüler/innen der sechsten und siebten Klassen vorgestellt. Angedacht war eine fächerverbindende Erarbeitung zwischen den Gegenständen Bildnerische Erziehung, Geschichte und Religion.

Nach dieser Phase konnten sich Schüler/innen freiwillig melden, 17 Jugendliche nahmen diese Möglichkeit in Anspruch.

Zugleich wurde der Kontakt mit der Zwi Perez Chajes Schule, einem jüdischen Realgymnasium in Wien, aufgenommen und die Zusammenarbeit bei den Entwürfen für das Mahnmal mit Schüler/innen der dortigen siebenten Klasse fixiert.

 

2) Jänner 2015

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Workshop zur Zivilcourage mit Britta Sievers, die im Auftrag des Mauthausen Komitees Workshops dieser Art mit Schüler/innen durchgeführt hat. Die Schüler/innen wurden hier mit dem Problem des alltäglichen Rassismus konfrontiert; es wurden ihnen Verhaltensmöglichkeiten genannt, vorgeführt und eingeübt, wie man in Situationen, in denen rassistische Übergriffe passieren, reagieren kann.

 

3) Februar 2015: Besuch in Wien

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Bei einem ersten Besuch in Wien lernten die Judenburger Schüler/innen die jüdische Schule kennen, darüber hinaus erfuhren sie viel über die jüdische Religion, Kultur und Identität. Auch der Besuch des Mahnmals für die österreichischen Opfer der Schoah am Judenplatz im ersten Wiener Bezirk, gestaltet von der Künstlerin Rachel Whitehead, wurde besichtigt und erklärt.

 

4) März 2015:  Arbeitsbeginn in Judenburg

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Als nächstes folgte der Gegenbesuch der Schüler/innen aus Wien. Nach einem Vortrag zur jüdischen Geschichte durch Dr. Michael Schiestl im Stadtmuseum wurde der Ort besichtigt an dem das Mahnmal errichtet werden wird und ehemals jüdische Orte in Judenburg aufgesucht.

Zwischen den Wiener und den Judenburger Schüler/innen formten sich an diesem Projekttag vier Gruppen, die jeweils vier Entwürfe für das Mahnmal gestalteten. 

Zwei Monate später wurde ein Entwurf durch eine Auswahlkommission, die aus Mitgliedern der Gemeinde, einem Judaisten, einem Historiker und einem Künstler bestand, ausgewählt und für den Bau vorgesehen.

Betreuende Personen des Projektes während der ersten Entwurfsphasen waren:

Mag. Anna Evedelyi (Lehrerin für Bildnerische Erziehung an der Zwi Perez Chajez -Schule,Wien), Mag. Katja Heiden, Mag. Günter Steiner (beide sind Lehrer für Bildnerische Erziehung am BG/BRG Judenburg), Mag. Ulla Steinwidder (Lehrerin für Religion am BG/BRG Judenburg) und Hanna Hollmann, künstlerische Beratung

 

5) Jänner bis April 2017: Erstellung eines 3D-Modells

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Da die bauliche Kalkulation des Mahnmals und damit dessen Bau auf Grundlage des vorhandenen 2015 aus Karton gebauten Modells noch nicht möglich war, erarbeiteten Schüler/innen einer vierten Klasse gemeinsam mit dem Leobener Künstler Clemens Neugebauer eine 3D-Datei des Modells. Auch diese Klasse beschäftigte sich eingehend mit der Thematik und einige wichtige neue Ideen flossen nun in den Entwurf, der langsam endgültig werden sollte und nun als 3D-Druck-Datei vorhanden war. Dadurch konnten genaue Kostenberechnungen für den Bau gemacht werden.

 

6) November 2018: Übergabe

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Am 9. November 2018, achtzig Jahre nach dem Stattfinden der Reichspogromnacht, veranstaltete das BG/BRG Judenburg eine Gedenkveranstaltung mit Lesungen von Fluchtgeschichten heute und damals, mit einer Gedenkminute zur Erinnerung an die Opfer des Nationalsozialismus und mit einer feierlichen Übergabe des 3D-Druck-Modells durch die am Projekt beteiligten Schüler/innen an die Schule und an das Stadtmuseum Judenburg.

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7) September 2019: Feierliche Eröffnung des Mahnmals

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Nach langer Vorbereitung und vielen Entwurfsphasen wurde das Mahnmal durch die wichtige künstlerische Unterstützung des Künstlers Clemens Neugebauer und seines Sohnes Jacob Neugebauer in deren Leobener Atelier gebaut und wird am 23. September 2019 u.a. im Beiseins einiger Schüler/innen, die dieses mitentwarfen und von Vertretern der jüdischen Gemeinde in Graz, sowie Mitgliedern einer jüdischen Familie, die bis 1938 in Judenburg wohnte, eröffnet.

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